Mittwoch, 14. September 2011


Am Freitag sind wir in Buenos Aires mit einer Verspätung von 5 Stunden gelandet. Wir waren nach 33 Stunden reisen sehr müden und heil froh als uns Flo und Jorje vom Flughafen abholten und mit unseren Gepäck im Kilca absezten.

Im Kilca freuten wir uns auf eine Dusche und ein Bett, doch es kam anders. Warme Dusche! Keine Ahnung ob aus diesen Leitungen überhaupt Wasser kommt. Es gab völlig durchgelegene Matratzen, keine Kopfkissen und für jeden eine Wolldecke mit einem seltsamen Bezug. Okay, so haben wir uns das Zimmer im Hostel nicht vorgestellt, aber der Gestank war noch viel schlimmer. Im Zimmer stand ein Ofen von dem der Gestank ausging. Nach dem Ausmachen wurde es nicht besser zumindest solange bis Andy die Heizölzufuhr zugedreht hatte. Der Anblick der BMW die im Hof stand, war sehr nett, aber der Uringeruch (vom Hofhund) der von draußen eindrang weniger. Wir haben uns im Hostel nicht so wohlgefühlt, dafür aber sicher. Da zu diesen Zeitpunkt keine Hauptsaison war, wohnten nur die Dauergäste dort. In dieser WG wurden wir aufgenommen und sie haben uns vertraut so wie wir ihnen. Alle Wertgegenstände langen im Aufenthaltsraum. Geldbeutel, Laptops, Handys, Äpfel und persönliche Dinge. So konnten wir auch unsere Schätze zurücklassen und zur Spedition Weber laufen. Eine sehr nette Südamerikanerin haben wir gebeten nach den Kindern zu schauen. Sie hat sich auf Englisch mit Merlin unterhalten und das hat super geklappt.

Unser Aufenthalt in BA hat den Zweck Willi aus dem Zoll zu holen. Wir haben gleich am Montag, an Andys Geburtstag, das Büro aufgesucht. Nach ca. eineinhalb Kilometer waren wir auch schon da. Rosa, die Frau im Büro, hat uns mit einem sehr guten Englisch alles erklärt. Sie brauchte die Lading Papiere, den org. Fahrzeugschein, den Reisepass des Fahrzeughalters und vier Unterschriften auf unausgefüllte Formulare. Komisches Gefühl diese Zettel zu unterschreiben auf denen man nichts lesen kann, aber Rosa hat uns versichert wir kaufen keine Waschmaschine und schließen keine Versicherung ab. Unser Geld waren wir dann auch noch los (960 US Dollar). Sehr viel Geld um ein Auto aus dem Zoll zu holen, aber was sollten wir machen. Willi sollte eigentlich schon am Freitag ankommen, dann hat es sich auf Dienstag verschoben und dann wieder auf Montag, letztendlich ist es dann am Mittwoch angekommen und am Donnerstag konnte Andy Willi schon abholen.

Das erste was wir uns in BA gekauft haben war eine Karte fürs Handy, damit uns Rosa zu jederzeit erreichen konnte. Am Donnerstag wollten wir gerade unseren Stadtbummel starten als Rosa anrief. Eine halbe Stunde später sollten wir im Büro sein, dann könnten wir Willi abholen.
Francesko, der Chef, hat alle Formalitäten schon im Vorfeld erledigt. Er spricht deutsch und das war uns natürlich sehr symphatisch, wenn man nicht weiß was auf einem zukommt. Seabridge hat uns zwei Speditionen empfohlen und wir haben uns für die Spedition Weber mit deutsch sprachigem Chef entschieden.
Andy und Peter haben sich im Büro getroffen und sind mit Francesko in den Hafen gefahren. Meine Aufregung war groß, denn wir hatten keine Ahnung wie Willi die Schiffspassage überstanden hat.

Die Kinder und ich haben die Koffer gepackt, die Rechnung fürs Kilca bezahlt (35 USD für 4 Personen am Tag). Für diesen Preis kann man mitten in BA wirklich nichts anderes erwarten.
Flo hat uns mit ihrem Clio abgeholt und zum Hafen gefahren. Es ist schon verrückt was in so ein kleines Auto passt. 5 Personen, 4 Rücksäcke, 2 Trollis, 4 kleine Rücksäcke und Tüten mit Essen und Trinken.



Francesko hat Peter und Andy zu einem Stellplatz in den Hafen gebracht und dort haben wir uns alle wieder getroffen. Ich konnte es kaum erwarten Willi zu sehen und es war alles dran und alles drin. Unglaublich, das Werkzeug, das man nicht ausserhalb der Wohnkabine in Aussenboxen verstauen soll, waren unversehrt. Kein Fenster kaputt, die Sandbleche da, die Tür ganz – mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Für Andy war es claro, dass mit Willi nichts passiert.
Peters Toyo war auch heil angekommen.

Peter und Beate haben wir im Weltreiseforum kennengelernt. Sie wollten eigentlich später als wir verschiffen doch letztendlich waren Willi und Peter`s Toyo vier Wochen gemeinsam auf dem Schiff. Als wir die Rechnung von Seabridge bekommen haben wussten wir von der gemeinsamen Überseereise unserer Womos. Wir hatten Glück und es wurden keine Bobbycars abgeladen. Peter hatte schon Angst ständig halten zu müssen um die Bobbycars zu stillen.

Mit Peter und Beate haben wir uns in BA getroffen und sind auch mal gemeinsam losgezogen. Die beiden konnten auch mit zu Susu fahren und darüber waren wir alle sehr froh. Bevor uns Flo aus diese Stadt ohne Schilder gelotst hat, ist sie mit den Männern nochmal zum „Weberbüro“ gefahren und wir haben 80 Dollar zurück bekommen.

Im Hafen ging wohl alles recht schnell. Herr Weber hat alle mit Küsschen oder Handschlag begrüßt und man merkte für was wir so viel Geld bezahlt haben. So viel zum Thema „Vitamin B“. Ohne einen Spediteur ist das Bürokratische Dickicht im Hafen wohl kaum zu überwinden. Andy musste nichts mehr unterschreiben und hat auch seinen org. Reisepass zurück bekommen. Schnell, schnell ins Auto, Licht an und zur Schranke fahren. In den Hafenbereich durfte auch nur der Fahrzeughalter.

So um 17 Uhr ging es dann los, die erste Fahrt mit Willi in Südamerika. Keine Ahnung wie man sich ohne Schilder in BA zurecht findet, aber wir hätten das ohne Flo nie gefunden und Peters Navi hätte ihn ganz woanders hingeführt. Wir kamen etwa eine Stunde später bei Susu und Familie an und wurden alle sehr nett aufgenommen und zum Essen eingeladen.

Wie ist Buenos Aires?
Die Leute sind sehr nett, auch ohne eine Wort spanisch hat sich jeder bemüht uns zu verstehen. Es gab keine Situation in der wir Angst hatten. Auch in der überfüllten U-Bahn, hat jeder nur nach sich geschaut. Eine ganz normale Großstadt.
Ich denke hier in BA wird es nicht langweilig, aber wir wollten Willi haben und so schnell als möglich aus der Stadt, nicht weil uns BA nicht gefällt, aber die fünf Tag in der Stadt haben gereicht. Wir sind einfach „Landpommeranzen“.
Die Stadt ist leider außerhalb des Zentrums sehr schmutzig und ungepflegt. Überall Hundehäufchen, Haushaltsmüll und sogar kaputte bzw. ausgebrannte Autos standen am Straßenrand. Die Gehsteige sind gefährlich, d.h. Vorsicht ein Loch oder riesige Steine mitten auf dem Gehweg, plötzliche Absätze oder Tretminen. Ein Auge muss immer auf dem Boden sein.


Wichtig
Geld sollte man gleich am Flughafen tauschen, denn mit Dollar kann man hier nur in Verbindung mit dem Personalausweis, oder gar nicht bezahlen. Die schauen genau ob man ihnen Falschgeld gibt. Mit der Visa konnten wir am Wochenende kein Geld abheben und die wenigen Pesos die wir hatten (Wechselgeld vom Einkaufen) haben wir die Telefonkarte aufgeladen. In Deutschland bekommt man leider keine Argentinischen Pesos.


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