Dienstag, 22. Mai 2012


10. Mai bis 21. Mai


Auf dem Camping El Mirador hatten wir einen super Blick über den Dschungel. Früh sah man keinen Baum nichts grünes, weil der Nebel darüber stand. Der Himmel mit den leichten Schleierwolken wirkte wie gemalt. Hier fühlen wir uns wohl, ein Platz zum Urlaub machen.
Bildergalerie vom Ausblick







Che sah die meiste Zeit so aus. Duch den nassen Sand war sein Feld völligst mit Sand bedeckt.



 So macht das Kochen Spaß







Das sollten die einzigsten wild lebenden Tieren sein die wir hier sehen.











Jorge der Besitzer des Platzes ist super nett und wir erfuhren viele interessante Sachen aus seinem Leben. Er wohnt in einem besonderen Haus und anstatt Fenster besitzt er Moskitonetze. Die Aussicht von seinem Haus aus ist grandios und daran könnten wir uns gewöhnen. Allerdings macht uns die Hitze etwas zu schaffen. Man klebt am ganzen Körper und die kalte Dusche war immer nur kurz eine Erleichterung. Sehr nervig waren auch diese doofen Stechdinger, Moskitos und die kleinen Fruchtfliegen. Solange man unter dem Wasser stand schwirrten die Dinger am Rand der Wasserspritzer. Antibrumm war uns ein guter Begleiter. Die Kinder waren sowieso den ganzen Tag im Wasser und so sauber wie noch nie. Am Pool gab es für einen Euro leckere Mixgetränke und so versuchten wir Geld abzuheben, doch am Automaten hatten wir kein Glück wir mussten bis Montag warten und direkt in der Bank abheben.

Bildergalerie von Rurre





Am Sonntag informierten wir uns über die Touren die man in den Dschungel machen kann. Wir freuen uns schon seit Wochen darauf. Die Tiere in freier Wildbahn zu sehen und mit Flussdelphinen zu schwimmen. Leider regnete es ununterbrochen und so wollten wir noch den morgigen Tag abwarten bevor wir buchten. Wir beantworteten noch die Mails im Internetcafé und als der Regen nach gelassen hat liefen wir vom Dorf auf den Berg zu Willi. Der starke Regen verwandelte die Wege in ein Schlammbad und wir waren froh endlich „zu Hause zu sein.“ Als wir am Pool vorbei kamen wunderten wir uns warum alle Sachen da lagen, aber die Kinder nicht da waren.
Lilly lag auf dem Bett und weinte. Sie ist am Pool hingefallen, hat Schmerzen und Merlin hat sie barfuß und frierend bei Regen den Schlammweg hoch zu Willi getragen. Er hat sie gleich homöopathisch versorgt und auf uns gewartet.


Lilly erzählte:
Merlin und ich waren im Pool und Che war festgebunden. Als es angefangen hat zu regnen, hatten wir so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Wir sind unter getaucht und haben uns den Regen angehört. Als ich auftauchte sah ich das Che im Pool war und hing ja noch an der Leine. Erst wollte ich hin schwimmen, doch ich dachte mir, das ich in von oben aus dem Becken ziehen kann. Dann schrie ich zu Merlin „Che ist im Wasser!“ Merlin schwimmt zu Che und ich rannte. Der Boden war mit Steinen gefliest nur vor den Duschen waren glatte Fliesen. Da rutschte ich aus und lag am Boden. Ich schrie wie am Spieß. Merlin wuchtete Che aus dem Wasser und kam zu mir. Natürlich regnete es immer noch. Ich schrie, „Merlin mein Bein ist gebrochen!“ Nein sagte er, es ist nur geprellt. Dann hat er mich vom Pool im Regen auf dem matschigen Weg bis zum Willi getragen und die ganze Zeit hatte ich Schmerzen.
Wir kühlten die den Knöchel und das Bein, doch die Schmerzen wurden so stark, dass Jorge einen Arzt holte. Die Schmerzmittel wirkten einige Stunden. Früh wurde das Bein geröntgt und wir sahen den Bruch. Das Bein ist nicht nur gebrochen sondern auch verdreht und muss gleich versorgt werden.

Wegen der starken Regenfälle ging kein Flug nach La Paz und so mussten wir bis Mittwoch warten. Was viel schlimmer war, dass ich mein Kind in die Hände eines Metzgers geben musste. Eine Stunde versuchte ich vergebens ihm von seinem Vorhaben abzuhalten. Als Andy kam gab ich auf und verlies den Raum. Der Metzger-Arzt richtete das Bein und gipste es ein. Die Schreie von Lilly haben mir das Blut in den Adern gefrieren lassen. Diese Mittelalter-Methoden kann ich nicht verstehen. Als ich zurück in das Zimmer ging, ich brauchte lange um meine Fassung wieder zu finden, lag sie da mit einer roten Binde um den Gips und strahlte. (Rot ist Lillys Lieblingsfarbe) Lilly hat die Tage weiterhin Schmerzen und wir wunderten uns, nur in einer bestimmten Position war der Fuß schmerzfrei.
Wir freuten uns am Mittwoch mit der ersten Maschine (45 Personen) nach La Paz fliegen zu können. Wegen uns wurden zwei andere aus dem Flug genommen, aber ich hätte meinen Platz auch für einen Notfall hergegeben.

Bildergalerie von Lilly 



 


Bildergalerie vom Flug

Der Flugplatz sieht aus wie ein Sportflieger-Flugplatz


Huckepack geht es los.

In La Paz steht bereits ein Rollstuhl vor dem Flugzeug und ein netter Mann bringt uns zum Taxi.



Zwischen den Bergen sieht man die gefährliche Straße.

 Wo ist das Grün? La Paz naht.

















Als wir dann endlich in der Klinik del Sur waren, fühlte ich mich am richtigen Ort. Es wurde noch eine Röntgenaufnahme und ein tomografische Aufnahme gemacht.  Die super nette englischsprechende Ärztin zeigte mir die Brüche, denn das Bein ist gleich zweimal gebrochen, und die Verdrehung. Sie müsse eine Schraube und einen Nagel einsetzen, sonst wird es nicht gut verwachsen.
Schwierigkeiten gab es nur mit der Sprache. Wir machten Zeichensprache und ich suchte in meinem Wörterbuch nach einigen Wörtern mit den alles gesagt war. Z.B. Bleischürze, Schmerzen usw. Ich konnte niemand die Situation von Lilly erklären. Lilly hat viele Schmerzen ertragen müssen und als sie nach der dreistündigen OP aufwachte, durfte ich sofort zu ihr. Sie war richtig blau gefroren und hatte Angst. Es gab Schwierigkeiten mit der Infusion und sie musste nochmal neu gelegt werden. Ich bestand auf den Narkosearzt, er sprich Englisch. Bei ihm konnte ich jetzt meinen ganzen Frust ablassen und er hat es sogar verstanden. Er entschuldigte sich auch wegen dem neu stechen der Infusion. Ich war jetzt auch am Ende meiner Kräfte angekommen und freute mich als wir endlich aufs Zimmer durften.
Da kamen auch schon unsere Männer und wir waren über glücklich die beiden zu sehen. In 13 Stunden sind sie die durchweichte Straße von Rurre nach La Paz gefahren. Ich war froh, dass wir wieder alles zusammen waren. Andy kümmerte sich um die fehlenden Sachen für die Krankenversicherung und so ging der Tag ohne Schmerzen zu Ende.
Bildergalerie vom Krankenhaus


Das Gute an der Sache - es gibt Süßigkeiten!

Die Infusion macht Lilly schwer zu schaffen. 


Zweimal am Tag Fleisch, da wird Lilly schnell gesund.





























Frau Dr. Callisperie, die netteste Ärztin der Welt, operierte Lilly am 17. Mai und sie sprach zum Glück englisch. Der nette Dr. Cardenas hat Lilly immer auf spanisch aufgemundert, aber irgendwie hat Lilly sich mit ihm auf spanisch unterhalten. Keine Ahnung was die gesprochen haben, aber sie haben mächtig gelacht.



Die rote Rosen und neue Ohrringe halfen auch über so manchen Schmerz hinweg.












Röntgenbilder von Lillys Bein






So sieht der Bruch 4 Wochen später aus.




Nun warten wir bis Lilly einigermassen stabil ist um unsere Reise fortzusetzen und so vertreiben man sich die Zeit auch mal mit dem Thema Schule.



















Duschen, hier auf dem Camping des Hotels Oberland, ist einfach mit Hilfe eines Campingstuhles und den großen Duschen.


















































Unser Che geht fremd, er liegt immer bei den Haags vor dem Auto. Damit sich unser Hund auch vor dem Willi wohlfühlt bekommen wir den Teppich geschenkt.


Wir haben schon Tage mit der Familie aus Berlin verbracht. Janina, Jan und die Jungs Nino und Eric sind jetzt auch schon fast ein Jahr unterwegs.


















Der Platz hier am Oberland ist wirklich zu empfehlen. Leider konnte Lilly den Pool nicht mehr nutzen, aber es machte ihr viel Spaß Nino und Eric beim Planschen in ihren kleinen Wännchen zuzuschauen.

Andy hat hier im Hotel ein Erdinger-Weißbier getrunken und wir haben super lecker gegessen. Vorspeise, Hauptspeise und zum Nachtisch ein Eis und haben 50 Euro bezahlt. Für Bolivien sehr teuer, aber das haben wir uns gegönnt.






Nachdem die Haags weitergezogen sind kam Bill. Mit diesem lustigen Australier haben wir viel gelacht auch wenn es manchmal nicht ganz einfach war ihn zu verstehen.




An dem Tag als wir fuhren war der Platz so voll wie noch nie.











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